Zweites Netzwerktreffen des Energieeffizienznetzwerks "Rund um MUC" am 21. Januar 2021
Im zweiten Netzwerktreffen stand das Thema „Umstellung der Straßen-, Innen- und Außenbeleuchtung auf LED-Technologie“ im Vordergrund.
Das zweite Netzwerktreffen der sechs am kommunalen Energieeffizienznetzwerk teilnehmenden Kommunen (Baiersdorf, Bubenreuth, Fahrenzhausen, Oberschleißheim, Pullach und Wörthsee) fand digital am 21.01.2021 statt. Die kommunale Straßenbeleuchtung kann energieeffizienter und damit im Betrieb kostengünstiger betrieben werden als es derzeit bei einem Teil der Kommunen getan wird. – Das war der Tenor des zweiten Netzwerktreffens des kommunalen Energieeffizienznetzwerkes, welches durch das Institut für Systemische Energieberatung an der Hochschule Landshut (ISE) geleitet wird.
Einer Umfrage der deutschen Energieagentur (dena) zufolge sind ca. 50 % der Kommunen der Ansicht, dass sich ihre Straßenbeleuchtung in einem modernisierungsbedürftigen Zustand befindet und ein Großteil (ca. 60 %) der eingesetzten Leuchten aus energetischer Sicht ineffizient ist. Durch Umrüstung dieser ineffizienten Beleuchtung könnten, je nach Art der Beleuchtung, Energieeinsparungen von bis zu 80 % realisiert werden. – Ein lohnenswertes Ziel wenn man gleichzeitig bedenkt, dass die Straßenbeleuchtung je nach Kommune ca. 30 - 50 % des gesamten Stromverbrauchs der Kommune verursacht. Zwei der sechs Netzwerkteilnehmer haben die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technologie bereits abgeschlossen bzw. werden diese im Jahr 2021 abschließen. Die anderen vier Kommunen wollen die Umrüstung im Rahmen der Netzwerkteilnahme vorantreiben.
Nach einer Begrüßung aller Beteiligen durch Frau Prof. Dr. Denk, Institut für Systemische Energieberatung an der Hochschule Landshut (ISE) machte den Auftakt in das Netzwerktreffen Herr Stadlbauer, Bürgermeister der Gemeinde Fahrenzhausen. Die Gemeinde Fahrenzhausen deckt seit dem Jahr 2010 bilanziell den Strombedarf zu 100 % aus erneuerbaren Energien und geht damit mit gutem Beispiel voran. Herr Stadlbauer gab einen Überblick über die konkreten Maßnahmen der Energieerzeugung aber auch -einsparung, die diese Stromwende realisierbar machten.
Im Anschluss daran gab es einen Fachvortrag und zwei Erfahrungsberichte zum Thema „Umstellung der Straßen-, Innen- und Außenbeleuchtung auf LED-Technologie“. Herr Pangerl und Herr Jackl (Bayernwerk AG) referierten in einem spannenden Vortrag über den technischen Stand der LED-Beleuchtung, den Überspannungsschutz sowie die derzeit stark nachgefragten Themen Solarleuchten und Sportplatzbeleuchtung.
Frau Zeeck, Mitarbeiterin im Umweltschutz der Gemeinde Aschheim, führte in einem Erfahrungsbericht die Hintergründe, Vorteile aber auch Startschwierigkeiten auf, die der Rückkauf der Straßenbeleuchtung für die Gemeinde mit sich brachte.
Einen weiteren Erfahrungsbericht gab Herr Zimmermann, Gründungsmitglied der „Energiewende Bubenreuth“, der die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in der Gemeinde Bubenreuth erläuterte. Die Umrüstung konnte innerhalb von sechs Jahren vollständig erfolgen, wobei ein Großteil der Umrüstung 2019 realisiert worden ist.[1]
Beide Erfahrungsberichte wurden durch interessante Fakten wie die Gründe der Leuchtmittelwahl, Überlegungen zur Lichtfarbe, Investitionskosten und errechnete Stromeinsparung vervollständigt.
Abschließend zeigte Frau Zeiser den aktuellen Stand der Netzwerkarbeit auf. Dabei werden bis Mitte März die Besichtigungen der kommunalen Liegenschaften abgeschlossen sein und detaillierte Befundberichte und Maßnahmenlisten je Verwaltungseinheit vorliegen. Auf dieser Basis wird dann im nächsten Netzwerktreffen im Juni ein gemeinsames Netzwerkziel definiert und die Maßnahmenumsetzung mit den einzelnen Teilnehmern weiter detailliert werden. Die Umrüstung der Beleuchtung wird dabei sicherlich ein Thema sein, das im Rahmen der Netzwerkarbeit weiter vorangetrieben werden soll, da waren sich die Netzwerkteilnehmer*innen einig.
Trotz der Änderung auf ein digitales Format war es ein spannendes und gelungenes Netzwerktreffen mit interessanten Themen und Einblicken.
Carina Kuchler, Institut für Systemische Energieberatung (ISE)